Frühmesse: Christliches Zeugnis ist nicht zu verkaufen
Mario Galgano und Debora Donnini – Vatikanstadt
Das christliche Zeugnis störe oft in der heutigen Welt, doch Wahrheit könne nun mal nicht ?verkauft“ werden. Das sei das Vermächtnis der um ihres Glaubens willen ermordeten Christen, sagte der Papst. Kompromisse verwässerten den Glauben.
Franziskus riet seinen Zuhörern, sich an ihre erste Begegnung mit Jesus zu erinnern und daran, wie er ihr Leben verändert habe. Es war die erste reguläre Frühmesse nach der Osterpause.
Drei Elemente kennzeichneten die Osterfreude, so der Papst. ?Zuerst kommt der Gehorsam, dann das Zeugnis, das so sehr stört, und dann das Konkrete. Alle Verfolgungen, die es heute gibt und die es früher gab... Denken wir nur mal an die verfolgten Christen in Afrika oder im Nahen Osten! Und vergessen wir nicht, dass es heute mehr Verfolgungen gibt als früher. Sie werden verfolgt, nur weil sie Jesus bezeugen: ein Zeugnis bis zum Ende.“
Gehorsam bedeute, dem Willen Gottes zu folgen. Das ergebe sich auch aus der Lesung aus der Apostelgeschichte (Apg 5, 27-33), so der Papst. In der Lesung wird beschrieben, dass weder Polizeigewalt noch Einschüchterungsversuche die Apostel daran hindern konnten, offen die Auferstehung Jesu zu verkünden. Petrus bekräftigt in dem Text einmal mehr: ?Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Gehorsam kommt auch im Tagesevangelium vor (Joh 3, 31-36): ?Wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.“
?Oft kommt es vor, dass die Sünden, die Kompromisse, die Ängste uns die erste Begegnung mit Jesus vergessen lassen, jene Begegnung, die unser Leben verändert hat. Nun ja, man hat eine Erinnerung daran, aber das ist eine verwässerte Erinnerung; so wird man zum verwässerten Christen. Wir sind dann oberflächlich, doch stattdessen sollten wir den Heiligen Geist um die Gabe des Konkreten bitten. Jesus ist in mein Leben eingetreten, in mein Herz. Der Heilige Geist ist in mich eingetreten. Doch vielleicht habe ich das vergessen? Darum bitten wir um die Erinnerung an diese Begegnung.“
Die erste Falle der Weltlichkeit sei das Geld, fuhr Franziskus fort. Jesus habe ganz klar gesagt, dass man nicht ?zwei Herren dienen“ könne. Die verfolgten Christen zeigten uns den Weg: Wer standhaft den Herrn wähle, verliere zwar womöglich sein irdisches Leben, werde aber von Gott reich beschenkt.
?Erbitten wir dies gegenseitig beim Herrn: jene Freude, die vom Heiligen Geist kommt und vom Heiligen Geist geschenkt wird. Es ist die Freude des österlichen Gehorsams, die Freude des österlichen Zeugnisses, die Freude des österlichen Konkretseins.“
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