Frühmesse: ?Beten wir für die verfolgten Christen in Nahost“
Mario Galgano – Vatikanstadt
Jeden Tag dürfen Priester und Bischöfe an der Frühmesse in der Casa Santa Marta teilnehmen - meistens gehören sie allerdings zum römischen Ritus. An diesem Dienstag sah es in der Kapelle hingegen sehr ?ostkirchlich“ aus: Die Bischöfe der melkitischen Kirche sind diese Woche anlässlich ihres Ad Limina Besuchs in Rom und hatten bereits am Montag mit dem Papst gesprochen. Nun feierten sie gemeinsam mit ihm den Gottesdienst, und darauf ging Franziskus in seiner kurzen Meditation ein:
?Diese Messe mit unserem Mitbruder, dem Patriarchen Youssef, beinhaltet eine apostolische Verbindung. Er ist nämlich Vater einer Kirche, die sehr alt ist, und kommt hierher, um Petrus zu umarmen, um also zu sagen: Ich stehe in Einheit mit Petrus. Das ist der Sinn der heutigen Feier in dieser Kapelle. Es ist die Umarmung des Vaters einer Kirche mit Petrus.“
Amtssitz des melkitisch griechisch-katholischen Patriarchen ist Damaskus, die Hauptstadt des von Bürgerkrieg und Wirren geprägten Syrien.
?Die melkitische Kirche ist eine reiche Kirche, mit einer eigenen Theologie, die zur katholischen Theologie gehört, mit einer eigenen wunderschönen Liturgie und einem Volk, das in diesem Augenblick gekreuzigt wird, so wie Jesus. Wir wollen diesen Gottesdienst dem leidenden Volk widmen: den Christen, die im Nahen Osten verfolgt werden, wo sie ihr Leben, ihre Güter und Habseligkeiten zurücklassen müssen und weggeschickt werden. Widmen wir diese Messe auch dem Dienst unseres Mitbruders Youssefs.“
Die katholischen Melkiten feiern ihre byzantinische Liturgie nach dem gregorianischen Kalender, und zwar in arabischer Sprache. Gemäß Kirchenstatistik leben rund 1,3 Millionen Melkiten in 26 Diözesen, und zwar in Syrien, Libanon, Israel, Ägypten, Jordanien, den USA, Europa und Australien.
Nach der Ansprache des Papstes bedankte sich Patriarch Youssef für die Gastfreundschaft. Er sei Franziskus besonders dankbar für die Solidarität gegenüber den verfolgten Gläubigen.
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