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Bischof B?tzing ist Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz Bischof B?tzing ist Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz  (ANSA)

B?tzing: Bisch?fe halten an ihrem Anti-AfD-Kurs fest

Die deutschen Bisch?fe wollen auch nach der Bundestagswahl an ihrer deutlichen Warnung vor der AfD festhalten.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Das sagte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Montagnachmittag vor der Presse in Kloster Steinfurt. Der Bischof von Limburg äußerte sich zum Auftakt der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischöfe.

?Für mich ist das Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl sehr besorgniserregend; wir wenden uns gegen Kräfte, die Grundwerte des christlichen Glaubens bekämpfen. Das nennen wir völkischen Nationalismus. So etwas wird es zwar in einem Land legitimerweise immer geben. Aber Bürger, die in diesem Land über einen Pass verfügen, die gehören alle zu uns – egal welcher Herkunft sie einmal waren. Wer da Spaltungen betreibt, muss weiter damit rechnen, dass wir als Kirche massiv die Stimme dagegen erheben.“

?Wer bei der Wahl AFD gewählt hat, wusste, wen er da unterstützte“

Hier das ganze Interview zum Nachhören

Zahlreiche Positionen der AfD-Parteichefin Alice Weidel etwa zum Krieg in der Ukraine nannte Bischof Bätzing ?unverfroren“. ?Das hat mich geradezu schockiert, wie das in allen Medien präsentiert wurde. Die Zeiten sind vorbei, dass man einfach sagen könnte: Na gut, das sind die Unzufriedenen, die AfD wählen, wir müssen unterscheiden zwischen der Partei und ihren Wählern. Ich sage: Wer bei der Wahl AfD gewählt hat, wusste, wen er da unterstützte. Mit unserer Solidarität kann er da nicht rechnen!“

AfD-Parteichefin Alice Weidel
AfD-Parteichefin Alice Weidel

Generell zeigte sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz ?dankbar“ für die Ergebnisse der Bundestagswahl von Ende Februar. ?Wir brauchen bald eine stabile Regierung, die sich der Probleme annimmt, die unser Land hat, die aber auch unser Land weit überschreiten. Wir wollen ein freiheitliches, weltoffenes Land, in dem Menschen- und Bürgerrechte klar geschützt werden – nicht nur die der Deutschen, sondern aller, auch derer, die ein Bleiberecht in diesem Land haben.“

Für die demokratische Mitte

Er setze darauf, dass ?die Stärke des Rechts durch die demokratische Mitte aufrechterhalten“ bleibe: ?Wir wollen den extremistischen Kräften unser Land nicht überlassen sehen. Darum tun wir alles dafür, mit Politikerinnen und Politikern im Gespräch zu sein, weil wir als Kirchen mit vielen Menschen in ihren Problemsituationen in Berührung kommen und wissen, was die Menschen bewegt. Wir bieten unsere Unterstützung als gesellschaftliche Kraft an, die in diesem Land Stimme und Gehör findet.“

Die ersten Sondierungsergebnisse von Union und SPD etwa zum Thema Migration wollte Bischof Bätzing nicht kommentieren. Grenzschließungen sähen die Bischöfe allerdings weiterhin ?kritisch“; die offenen Grenzen Europas bedeuteten einen ?unglaublichen Wert“. Zu einer Äußerung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, die Kirchen sollten sich stärker aus der Politik heraushalten und mehr um ihre spezifischen Themen kümmern, bemerkte Bätzing knapp: ?Das war Wahlkampf“.

Sorge über Syrien

Besorgt zeigte sich Bätzing über die weltpolitische Lage. ?Das gilt unter anderem für Syrien, wo sich in diesen Tagen ein Massaker an Alawiten ereignet, und Christen fragen sich bang, was ihre Zukunft sein wird. Wir werden am Dienstag Erzbischof Jacques Mourad (Homs) bei uns haben und uns aus erster Hand über die Lebenssituation der Christen in Syrien informieren.“

Gebet für den Papst

Zur Krankheit von Franziskus bemerkte Bätzing, die deutschen Bischöfe fühlten sich dem Papst sehr verbunden; er sei erleichtert, dass es derzeit bei dessen Gesundheitszustand ?Zeichen der Verbesserung“ gebe. ?Egal wo ich hinkomme, sprechen mich Menschen – katholisch oder nicht – auf den Gesundheitszustand des Papstes an. Das zeigt mir, welche Bedeutung er mit seinem Charisma und seinen Themen hat, weit über die Grenzen der Kirche hinaus.“

Missbrauch: ?Die neuen Strukturen der Bischofskonferenz stehen mittlerweile“

Die Bischöfe wollen während ihrer Vollversammlung auch einen Studientag zur Enzyklika Laudato si‘ von 2015 abhalten sowie über die Kirchenmitgliedsschaft-Studie und über Aufklärung und Aufarbeitung der Missbrauchsskandale beraten. ?Die neuen Strukturen der Bischofskonferenz in diesem Bereich stehen mittlerweile; das sind eine bischöfliche Fachgruppe, der Sachverständigenrat – also externe Sachverständige – und der Betroffenenbeirat.“ Zu Protesten von Betroffenen von Missbrauch beteuerte Bätzing, die Bistümer seien ?wirklich um Transparenz bei der Aufarbeitung bemüht“.

Weltsynode und Synodaler Weg sind nicht zu Ende

Der Limburger Bischof wies darauf hin, dass es sich um die erste Vollversammlung der deutschen Bischöfe seit Abschluss der Synodalversammlung im Vatikan zur Synodalität handelt.

?Die Bearbeitung ist nicht zu Ende; es gibt neun Arbeitsgruppen, die ihre Ergebnisse im Sommer vortragen sollen. Dazu werden wir uns jetzt austauschen. Auch der Synodale Weg in Deutschland ist nicht zu Ende, sondern wir stecken in der Arbeit des Synodalen Ausschusses. Das große Thema ist: Wir wollen ein nationales, synodales Gremium in Deutschland errichten; das ist uns auch durch die Weltsynode ins Stammbuch geschrieben. Unseren Part dazu wollen wir jetzt Stück weiter erarbeiten und werden bald – Anfang April – mit unseren Partnern vom ZdK diese Arbeit fortschreiben, so dass wir hoffentlich im Mai einen guten Schritt nach vorne kommen.“

Messe zum Auftakt, Ergebnisse am Donnerstag

Die Vollversammlung wurde am Montagabend mit einer Eucharistiefeier in der Basilika von Steinfeld eröffnet. In seiner Predigt hob Bischof Bätzing hervor, Fastenzeiten seien auch Zeichen der Solidarität gegenüber jenen Menschen, denen oft das Nötigste zum Leben fehle. Er verwies darauf, dass Papst Franziskus angesichts von Kriegen, Krisen und schweren Katastrophen immer wieder zu einem Tag des Fastens und des Gebets eingeladen habe. 

Am Donnerstagmittag will Bischof Bätzing die Ergebnisse der Gespräche vorstellen.

 

-aktualisiert Montag 10.3., 19:00 Uhr: Eröffnungsmesse mit Predigt -

(vatican news – sk/pr)

 

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10. M?rz 2025, 15:40