München: ?kumenischer Trauergottesdienst für Opfer des Attentats
?Wir trauern gemeinsam. Wir halten gemeinsam den Schmerz aus. Und wir geben einander Kraft dadurch, dass wir zusammenstehen. Niemand muss diese Last allein tragen. Die Gemeinschaft kann tragen, wenn das Leben untragbar erscheint", sagte Landesbischof Christian Kopp.
Weitere Religionsvertreter erwartet
Kopp wird den Gottesdienst gemeinsam mit dem katholischen Münchner Kardinal Reinhard Marx gestalten. Dazu kämen außerdem Imam Benjamin Idriz von der Penzberger Moschee, der mit einem Totengebet der beiden Verstorbenen gedenken werde, und ein jüdisches Gemeindemitglied, das ein Psalm-Gebet spreche, hieß es in der Mitteilung.
?Beten kann helfen, wenn Worte fehlen. Es kann uns Halt geben, wenn das Leben ins Wanken gerät. Beten kann eine Brücke der Hoffnung sein, die inmitten des Leids Trost schenkt", so der Landesbischof, der die Predigt halten wird. Ministerpräsident und Oberbürgermeister erwartet Musikerinnen und Musiker der Bayerischen Staatsoper und der Dommusik begleiten den Gottesdienst, wie es in der Ankündigung heißt. Der Trauergottesdienst wird auch live unter www.erzbistum-muenchen.de/stream übertragen.
Im Anschluss an die Gedenkfeier sprechen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zu den Anwesenden. Auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner und der Chef des Hauses Wittelsbach, Herzog Franz von Bayern, werden teilnehmen.
Schockierender Anschlag
Am Donnerstagvormittag war ein 24-jähriger Afghane mit seinem Auto in Teilnehmer einer Demo gefahren. Der Mann wurde festgenommen und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Der Generalbundesanwalt führt die Ermittlungen. Es besteht der Verdacht, dass die Tat islamistisch motiviert war. Mehr als 30 Personen erlitten Verletzungen. Am Samstagabend wurde bekannt, dass eine 37-jährige Frau und ihre zweijährige Tochter gestorben sind.
Die Familie der Verstorbenen bat darum, den Vorfall nicht politisch auszuschlachten. ?Wir möchten bekräftigen, dass der Tod und der Verlust nicht benutzt werden, um Hass zu schüren und ihn politisch zu instrumentalisieren“, hieß es in einem am Samstagabend von der ?Süddeutschen Zeitung" veröffentlichten Statement der Hinterbliebenen. Der Zeitung zufolge war die 37-jährige Amel mit vier Jahren aus Algerien nach Deutschland gekommen und hatte in Köln und Bingen studiert. An der Demo nahm sie mit ihrer Tochter Hafsa teil, um für eine bessere Bezahlung im öffentlichen Dienst zu demonstrieren.
(kap/kna - cs)
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