Deutsche Ost-Bistümer suchen Wissenschaftler für Missbrauchsstudie
Die Ausschreibung der Missbrauchsstudie in den katholischen Ost-Bistümern folgt auf längere Unstimmigkeiten. So drängten die zuständigen Betroffenenbeiräte die kirchlichen Verantwortlichen wiederholt zum Handeln. ?Zeitzeugen versterben. Betroffene resignieren”, hieß es in einer Stellungnahme des Betroffenenbeirats Ost im Mai 2024.
Vorschlag des Betroffenenbeirats
In seinem Tätigkeitsbericht (November 2024) skizzierte der Beirat ein Studienkonzept, auf das man sich geeinigt habe. Drei Teilprojekte sollen sich Bewältigungsstrategien von Betroffenen, der Verantwortung von Tätern sowie der Rolle von Gemeinden widmen: ?Das Studienkonzept stellt die Frage nach den Bedingungen, welche notwendig sind, damit Betroffene handlungsfähig werden (Ermächtigung), damit Täterinnen und Täter Verantwortung übernehmen (Verantwortung) und damit Gemeinden sich ihrer Vergangenheit stellen und Lehren für die Zukunft ziehen (Partizipation)." Diese Schritte nennt nun auch das Erzbistum Berlin.
Nun suche man ein Forschungsteam mit Erfahrung in der quantitativen und qualitativen Erfassung, Analyse und Bewertung von sexuellem Missbrauch und eine interdisziplinäre Expertise im historischen, theologischen, soziologischen sowie juristischen Bereich. Interessierte Forscherteams sollen sich bis Mitte Mai mit einem Forschungsexposé melden. Die Studie ist auf drei Jahre angelegt.
(kna - cs)
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