D: Familie der Opfer in München will keine Instrumentalisierung
?Wir möchten bekräftigen, dass der Tod und der Verlust nicht benutzt werden, um Hass zu schüren und ihn politisch zu instrumentalisieren", heißt es in einem am Samstagabend von der ?Süddeutschen Zeitung" veröffentlichten Statement der Hinterbliebenen. Die 37-jährige Amel sei mit vier Jahren aus Algerien nach Deutschland gekommen und habe in Köln und Bingen studiert. Seit 2017 habe sie bei der Stadt München als Ingenieurin gearbeitet, heißt es im Statement weiter. Sie habe sich immer für Gerechtigkeit, Solidarität, Gleichheit und Arbeitnehmerrechte eingesetzt und sich gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung engagiert. Ihrer zweijährigen Tochter Hafsa habe sie diese Werte mitgeben wollen. Für die Familie ständen nun die Trauer und der Verlust im Vordergrund.
Dank für Unterstützung
Zudem bedankten die Hinterbliebenen sich bei allen Pflegekräften und Ärzten für die Unterstützung und Begleitung sowie bei allen, die Anteilnahme und Solidarität gezeigt hätten.Am Donnerstagvormittag war ein 24-jähriger Afghane nach eigener Aussage mit seinem Auto absichtlich in das Ende eines Demonstrationszuges gefahren. Der Mann wurde festgenommen und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Der Generalbundesanwalt führt die Ermittlungen. Es besteht der Verdacht, dass die Tat islamistisch motiviert war.
Gedenkgottesdienste für Opfer
Einen ökumenischen Gottesdienst mit interreligiöser Beteiligung für Betroffene, Angehörige und Einsatzkräfte des Anschlags am vergangenen Donnerstag in München feiern Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, und der evangelisch-lutherische Landesbischof Christian Kopp am Montag, 17. Februar, um 18 Uhr im Münchner Liebfrauendom. An dem Gottesdienst nehmen auch weitere Vertreter der christlichen Kirchen, der muslimischen sowie der jüdischen Gemeinde teil. Der Gottesdienst wird im Internet live gestreamt unter .
Die Erzdiözese München und Freising hat die Pfarreien im Erzbistum zudem eingeladen, in den Gottesdiensten an diesem Wochenende besonders für die Betroffenen des Anschlags sowie für alle Opfer von Terror und Gewalt zu beten. Dazu hat die Erzdiözese einen Fürbittvorschlag an die Pfarrgemeinden verschickt. Im Münchner Dom wurde eine gesonderte Möglichkeit geschaffen, Fürbitten im Gedenken an die Betroffenen und ihre Angehörigen zu notieren.
Seelsorgliche Begleitung
Neben der medizinischen Versorgung der verletzten Personen in den Münchner Kliniken ist auch eine seelsorgliche Begleitung gewährleistet und im Rahmen der Notfallversorgung wie auch der allgemeinen Seelsorge auf den Stationen im Einsatz. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger der Erzdiözese im Krankenhaus leisten Beistand und helfen, das Anschlagsgeschehen zu verarbeiten, das nicht nur die unmittelbar Betroffenen aufwühlt, sondern auch Angehörige und Mitarbeitende im Gesundheitswesen.
(pm/kna - sst)
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