Indisches Altenheim St. Anna: Ein Ort der Hoffnung
Usha Manorama Tirkey - Pope
Als Aloisia vor etwa fünf Jahren mit ihrer Tochter im Ausland telefonierte, bestand sie darauf, dass sie nach Hause kommen sollte. Sie hatte Angst, zu sterben, ohne ihre Tochter ein letztes Mal gesehen zu haben.
Sie war schon drei Jahre krank und war bei vielen Ärzten gewesen, aber die Krankheit verschlimmerte sich weiter. Sie wurde wahrscheinlich nicht richtig erkannt, und so war auch keine angemessene Behandlung möglich. Das Geld reichte nicht aus, um sich in einem guten Krankenhaus behandeln zu lassen. Und so wuchs mit der Krankheit auch die Verzweiflung...
Der ernste Zustand der Mutter beunruhigte ihre Tochter. Sie begann, über eine Lösung nachzudenken und holte sich den Rat anderer ein. Schwester Linda Marie Vaughan, damals Generaloberin der Kongregation der Töchter der heiligen Anna, schlug vor, die Mutter in ein von ihrer Kongregation geführtes Altersheim zu bringen. Und so kam es, dass sie im Seniorenheim in Ulhatu (Indien) aufgenommen wurde.
Im Altenheim
In dem Altenheim fand Aloisia eine völlig neue Umgebung vor. Sie traf dort viele Menschen, die an verschiedenen körperlichen Problemen litten. Dort gab es Krankenschwestern und Pflegerinnen, die Tag und Nacht für sie da waren und sie nicht nur pflegten, sondern ihr auch Zeit und Zuneigung schenkten. Vor allem aber fanden sie dort eine Atmosphäre des Gebets vor, die hilft, trotz des Leidens Hoffnung und innere Freude zu finden.
Schwester Jacinta Kerketta DSA, die seit seiner Gründung in dem Heim gearbeitet hat und jetzt dessen Verwalterin ist, kümmert sich liebevoll um die Heimbewohner. Sie organisiert die materielle Versorgung der Kranken und Bedürftigen, aber vernachlässigt auch nicht deren geistliche Betreuung. ?Das Zentrum wurde mit Blick auf die aktuellen Bedürfnisse gegründet und für kranke, hilflose, alte, einsame und behinderte Menschen geöffnet, damit sie wieder Lebensmut schöpfen können“, so ihre Erklärung.
Christliche Hoffnung
Am 4. Dezember sagte Schwester Jacinta im Telefon-Interview mit ?Pope“, dass den Patienten durch Spaziergänge, Freizeitaktivitäten, Beratung, Pflege und Gebet geholfen wird. Hier leben die Menschen in Frieden. Wenn sich ihr Gesundheitszustand verbessert hat, kehren einige nach Hause zurück, andere müssen in der Klinik bleiben.
Als Aloisias Tochter, die in Italien lebt, nach drei Jahren ihre Mutter traf, konnte sie nicht aufhören, Gott zu danken. Obwohl ihre Mutter schwächer geworden war, machte sie einen zufriedenen Eindruck. Es gab keine Worte der Klage. Das Gefühl der Dankbarkeit drückte sich in ihrem Wunsch aus, denjenigen etwas zurückzugeben, die ihr so selbstlos geholfen hatten. Bis zu ihrem letzten Atemzug hat sie nie aufgehört, zu beten. Es war die Frucht der christlichen Hoffnung. Aloisia hatte die Hoffnung wiedergefunden, die sie dazu führte, in Christus den größten Schatz ihres Lebens zu sehen.
Pilgerreise der Hoffnung
Aloisia ist nicht die einzige Person im Altenheim St. Anna, die diese Hoffnung wiedergefunden und diese Welt in Frieden verlassen hat. Es gibt viele Menschen, die die letzten Tage ihres Lebens an diesem Ort des Friedens verbringen möchten. Heute ist dieses Haus ein Zuhause für alte Menschen, für Menschen mit unheilbaren Krankheiten und Menschen, die einsam sind. Ihnen neue Hoffnung zu geben und ihnen zu helfen, auf ihrem Pilgerweg der Hoffnung weiterzugehen: das ist das Ziel des Hauses.
Das ?St. Anne's Home for the Elderly“ wurde 2016 von den Schwestern der Kongregation der Töchter der Heiligen Anna in Ranchi (Indien) gegründet, um eine Antwort auf konkrete Nöte zu finden. Seitdem setzen die Schwestern ihren selbstlosen Dienst für Menschen in Not durch dieses Zentrum fort.
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.