Heiliges Jahr: Weihbischof Lohmann mit Pilgergruppe im Vatikan
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
?Wir sind im Moment mit einer zwölfköpfigen Gruppe hier in Rom auf Pilgerfahrt zum Heiligen Jahr. Wir hatten das Bedürfnis, im Heiligen Jahr zu kommen und dachten, aufgrund der vielen, vielen Menschen, die erwartet werden, wäre vielleicht der Januar ein günstiger Zeitpunkt. Natürlich sind Pilger da, aber es ist doch so, dass man überall noch ganz gut reinkommt. In Sankt Paul vor den Mauern gab es gar keine Wartezeit, beim Petersdom ein bisschen, aber wir sind auch ohne Voranmeldung durch die Heilige Pforte ", berichtet der Ständige Diakon Jan Klucken aus Kevelaer.
Er und der Heilig-Jahr-Beauftragte der Bischofskonferenz, Weihbischof Rolf Lohmann, sind mit einer kleinen Männer-Pilgergruppe hier. Der Älteste Pilger ist 76, der jüngste 47, auch ein Protestant ist mitgekommen.
Diesen Freitag hat die Gruppe im Petersdom mit Weihbischof Lohmann Messe gefeiert - und hat auch die Gelegenheit genutzt, die Heilige Pforte hier noch einmal zu durchschreiten. Dazu Weihbischof Lohmann:
?Ich halte das für wichtig und schön: Was bedeutet auch mir, durch offene Türen gehen zu dürfen? Was ist das für ein wunderbares Bild? Offene Türen, das ist ja das, was wir als Kirche brauchen. Wir brauchen offene Türen, offene Herzen. Da kann man vieles dran ablesen und es passt sehr gut mit dem Motto des Heiligen Jahres zusammen, Pilger der Hoffnung zu sein. Denn Menschen, die offene Türen, offene Herzen haben, können auch so etwas wie Hoffnung vermitteln."
Ablass im Heiligen Jahr: Gnadenschatz der Kirche
Für gläubige Katholiken ist das Durchschreiten einer der Heiligen Pforten auch Gelegenheit, einen Ablass - also einen Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen - zu erhalten. Eine wesentliche Voraussetzung ist die Beichte.
?Ich bin oft darauf angesprochen worden, auch von den Medien zu den Fragen des Ablasses interessanterweise. Dass das für uns als Deutsche noch mal einen Hintergrund hat - wenn wir an die Reformation denken, glaube ich, ist das ganz verständlich, dass wir da nicht so locker mit umgehen können wie höchstwahrscheinlich andere Länder. Aber überhaupt die Tatsache, sich da mal rein zu versetzen: Was heißt das eigentlich, einen Ablass zu gewinnen? Für die Strafen, für die Folgen, die mit Sünden, die mit nicht gutem Verhalten verbunden sind, was das heißt.
Zum Beispiel: Was sind meine Folgen im Blick auf den Klimawandel? Die Folgen von einem Verhalten, weil ich mich nicht richtig verhalte, bleiben Folgen. Oder da bleiben Versöhnungen zwischen Menschen aus. Was kann das kaputt machen, was kann das anrichten? Da würde ich sagen, ist so ein Gnadenschatz der Kirche, der dann auf die Menschen ausgeschüttet wird, auch etwas Starkes und Großes. Ich habe aber auch Verständnis dafür, dass Menschen sagen, ich komme da nicht mit zurecht", sagt der Heilig-Jahr-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Rolf Lohmann.
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