D: Missbrauchsskandal besch?ftigt Canisius-Kolleg bis heute
Genau 15 Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals am Canisius-Kolleg in Berlin zieht der heutige Schulleiter Jan Bernhardt eine positive Bilanz der Aufarbeitung. Im Gespräch mit dem Kölner Internetportal domradio.de erklärte er am Dienstag, dass die offene Auseinandersetzung mit den Vorfällen entscheidend für den Fortbestand und die Glaubwürdigkeit der Schule gewesen sei. ?Die Art und Weise, wie die Schulgemeinschaft und der Jesuitenorden als Träger der Schule damit umgegangen ist, hat dazu geführt, dass ein Schaden verhindert worden ist“, so Bernhardt.
Die Schule habe früh auf Transparenz gesetzt und die Konsequenzen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen klar kommuniziert. ?Dass diese Schule weiterhin gut existiert, hängt ganz viel damit zusammen, dass wir das auch weiterhin als unsere Verpflichtung wahrnehmen, was da 2010 passiert ist“, betonte Bernhardt. Am 28. Januar 2010 hatte der damalige Schulleiter, P. Klaus Mertes, öffentlich gemacht, dass es an der Schule zu Missbrauch durch Lehrkräfte gekommen war, und bat Betroffene, sich zu melden.
Missbrauchsskandal als Teil der Schulgeschichte
Das Canisius-Kolleg feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Doch der Skandal aus dem Jahr 2010 bleibe ein prägender Teil seiner Geschichte. Bernhardt sieht darin eine tägliche Herausforderung in der pädagogischen Arbeit. ?Es ist für uns auch eine Frage, die nach innen ganz zentral ist. Es ist Teil unseres Selbstverständnisses als pädagogischer Ort, als Herausforderung, die da ist“, erklärte er.
Hintergrund
Im Januar 2010 waren am Canisius-Kolleg zahlreiche Missbrauchsfälle ans Licht gekommen, die in der Folge einen bundesweiten Missbrauchsskandal auslösten – nicht nur in kirchlichen, sondern auch in anderen Einrichtungen.
Heute setzt das Canisius-Kolleg auf eine konsequente Aufarbeitung und Prävention. Bernhardt betonte, dass es weiterhin eine zentrale Aufgabe der Schule sei, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und einen sicheren Raum für Kinder und Jugendliche zu schaffen.
(domradio - mg)
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