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Nazi-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau vor dem 80. Jahrestag der Befreiung des Lagers in Oswiecim Nazi-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau vor dem 80. Jahrestag der Befreiung des Lagers in Oswiecim 

D: Erinnerungskultur als Schutzschild der Demokratie

?Die Erinnerung wachhalten und Verantwortung übernehmen“ – mit diesen Worten hat Bischof Georg B?tzing anl?sslich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee die Bedeutung der Gedenkkultur betont. Er hat die anhaltenden Herausforderungen im Kampf gegen Antisemitismus und die Gefahren für die Demokratie thematisiert.

Am 27. Januar 2025 jährt sich die Befreiung von Auschwitz, dem größten Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten, zum 80. Mal. Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, erinnerte in einer in einer Medienmitteilung der Deutschen Bischofskonferenz von diesem Freitagvormittag an die historische und moralische Verantwortung, die sich aus der Geschichte ergibt. ?Auschwitz“, so Bätzing, ?ist zum Synonym für die Shoah geworden – die systematische Verfolgung und industrielle Ermordung der Juden in Europa.“

Von 1940 an zunächst als Internierungslager für die polnische Intelligenz errichtet, entwickelte sich Auschwitz-Birkenau zum zentralen Ort der Vernichtung, wo über eine Million Menschen getötet wurden. Neben Juden fielen auch Polen, sowjetische Kriegsgefangene, Sinti und Roma, Kommunisten, Menschen mit Beeinträchtigungen und Homosexuelle der systematischen Gewalt der Nationalsozialisten zum Opfer. Die Berichte von Überlebenden zeichneten ein Bild völliger Entrechtung und Unmenschlichkeit, in dem den Inhaftierten alle Würde und jeder Wert genommen wurde, erinnert Bischof Bätzing in seiner Erklärung.

Eine Mahnung für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit

Die Befreiung von Auschwitz und die damit verbundenen Lehren hätten die politische Kultur Deutschlands und Europas maßgeblich geprägt. ?Die Erinnerung an Auschwitz“, erklärte Bätzing, ?prägt die demokratische Ordnung, die auf der Würde und den Rechten jedes Menschen beruht.“ Doch diese Errungenschaften stünden heute unter Druck.

Bätzing zeigte sich besorgt über das Erstarken politischer Bewegungen, die die Grundprinzipien von Demokratie und internationalem Recht infrage stellen. ?In Teilen der Öffentlichkeit und sozialen Medien ist die Erinnerung verblasst“, kritisierte er. Verachtung gegenüber Minderheiten, gezielte Falschinformationen und Lügen gefährdeten den gesellschaftlichen Zusammenhalt. ?Wo über Minderheiten im Ton der Verachtung gesprochen wird, ist unser deutlicher Widerspruch gefordert.“

Antisemitismus und die Verpflichtung zum Handeln

Der Bischof verurteilte aufs Schärfste den anhaltenden und in den letzten Jahren gestiegenen Antisemitismus. ?Es ist zutiefst beschämend, dass auch 80 Jahre nach Auschwitz Jüdinnen und Juden unter Vorurteilen und Angriffen leiden müssen.“ Der Schutz jüdischer Einrichtungen sei notwendig, doch es dürfe nicht zur Normalität werden, dass jüdisches Leben nur unter Polizeischutz möglich sei. ?Angriffe auf Jüdinnen und Juden sind auch Angriffe auf unsere Demokratie“, betonte er.

Bätzing rief alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, im Alltag Zivilcourage zu zeigen und antisemitischen Vorurteilen entschieden zu widersprechen. Die gesellschaftliche Erfahrung lehre, dass Hass oft mit Juden beginne und sich schnell gegen andere Gruppen richte. ?Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine gemeinsame Aufgabe“, so der Bischof.

Die Bedeutung der Erinnerungskultur

Für Bätzing sei die Erinnerungskultur an Auschwitz eine zentrale Grundlage für ein friedliches Zusammenleben in Europa. Sie sei nicht nur ein Zeichen des Gedenkens, sondern auch eine Chance zur Heilung und zur Stärkung der Demokratie. ?Die Erinnerung an Auschwitz verbindet und trägt dazu bei, dass die Gleichheit aller Menschen niemals infrage gestellt wird.“

(pm - mg)

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24. Januar 2025, 10:26