Buchtipp: Freiheit und Menschenwürde
Die Herausgeber des Sammelbands, Martin W. Ramb und Holger Zaborowski, betonen bereits im Vorwort, dass die Begriffe Freiheit und Menschenwürde eine erstaunliche Vielfalt an Fragen aufwerfen, die tief mit der europäischen Tradition verwoben sind. Der Band zeichnet nach, wie sich das europäische Verständnis von Freiheit über die Jahrhunderte entwickelte – als Freiheit des Individuums, als Freiheit der Person als moralisches Wesen. Diese Freiheit bedeutet nicht nur Unabhängigkeit von äußeren Beschränkungen, sondern auch die Freiheit, das Gute zu wählen, ein gelingendes Leben zu führen und Verantwortung zu übernehmen. Eine solche Freiheit akzeptiert die Grenzen der menschlichen Existenz und richtet sich an den Werten von Recht und Gerechtigkeit aus.
Dieses Verständnis von Freiheit, das sich über Jahrhunderte hinweg entfaltet hat, bildet die Grundlage für eine Kultur der Menschenwürde. Dennoch, so mahnen die Herausgeber, ist diese ?Entdeckung“ nicht selbstverständlich. Die gegenwärtigen Krisen stellen Europa vor die Herausforderung, zentrale Werte wie Freiheit und Würde neu zu definieren und sich ihrer Bedeutung bewusst zu werden. Die Fragen, die das Buch stellt, sind daher von großer Aktualität: Was bedeuten Freiheit und Menschenwürde heute? Welche Geschichte haben diese Konzepte, und warum ist es wichtig, sie zu verteidigen? Und welche praktischen Konsequenzen hat dieser Einsatz für das Individuum und die Gesellschaft? Das Buch geht diesen und weiteren Fragen auf den Grund und beleuchtet, was Europa zusammenhält.
Krisen des Kontinents - und was Europa zusammenhält
Der Sammelband setzt die Reihe ?Koordination Europas“ fort und verknüpft die verschiedenen Krisen des Kontinents mit den Grundwerten Freiheit und Würde. Die Beiträge reichen von den philosophischen Grundlagen bis hin zu aktuellen gesellschaftlichen und religiösen Perspektiven. So wird auch die Frage aufgeworfen, was Würde als Tugend bedeutet, und wie dieser Begriff in Deutschland, besonders in der katholischen Kirche, verankert ist.
Herausgegeben wurde das Buch von Martin W. Ramb und Holger Zaborowski, die beide auf eine lange Laufbahn in der Theologie und Philosophie zurückblicken. Ramb, Leiter der Abteilung für Religionspädagogik im Bistum Limburg und Chefredakteur des ?Eulenfisch“-Magazins, und Zaborowski, Professor für Philosophie an der Universität Erfurt, bringen jeweils umfassende akademische und praktische Erfahrungen mit. Der Sammelband vereint diese Perspektiven und bietet einen tiefgehenden Einblick in die Grundwerte, die das europäische Erbe prägen.
Zum Mitschreiben
Freiheit und Menschenwürde, oder: Was Europa zusammenhält - Herausgeber: Martin W. Ramb, Holger Zaborowski, Wallstein Verlag 2024.
Eine Rezension von Mario Galgano
(vatican news - mg)
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