D: Katholikentag startet mit Regen
Stefan von Kempis – Erfurt
Wenn man mich fragen würde, wie es auf dem Katholikentag so ist, würde ich antworten: Nass. Es hat am Donnerstagmorgen viel geregnet. Der zweite Eindruck? Ökumenisch. Auf einem der Plätze in der Altstadt werden direkt vor einem Lutherdenkmal katholische Kirchenlieder gesungen. Der dritte Eindruck? Klassentreffen. Viele der Menschen, die hier mit Ständen vertreten sind, kennen sich untereinander von früheren Katholikentagen, wir werden alle älter und grauer, der Publikumsandrang ist nicht so massenhaft wie bei früheren Veranstaltungen in Nicht-Diaspora-Gebieten, darum kann man gute Gespräche führen.
Mit Regenschirm von Stand zu Stand
Die Besucher laufen mit Regenschirmen von Stand zu Stand, versuchen, kostenlose Kugelschreiber oder dergleichen zu ergattern, und die Stimmung ist freundlich, auch das ist auffallend – es gibt weniger Leute, die bei uns mal so richtig Dampf ablassen und ihre (üble) Meinung über Papst und/oder Kirche loswerden wollen. Aber vielleicht kommen die ja noch…
Bei der Eröffnung ist eine Botschaft von Franziskus vorgetragen worden, in der der Papst sich sehr deutlich gegen ?zunehmenden Antisemitismus, Rassismus und weitere, zu Extremismus und Gewalt tendierende Ideologien“ ausgesprochen hat. Das war eine klare Positionierung in einem Bundesland wie Thüringen, wo Anfang September ein neuer Landtag gewählt wird und viele einen Durchmarsch der AfD befürchten. In politischer Hinsicht wird vom Erfurter Katholikentreffen wohl eine unmissverständliche Botschaft ausgehen. Ob das auch für kirchliche Belange gelten wird, wird man sehen.
(vatican news)
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