D: Europ?isches Bischofstreffen in Limburg
Seit vielen Jahren gibt es zu Jahresbeginn immer eine Begegnung der Präsidenten der schweizerischen, französischen und deutschen Bischofskonferenz, die zuletzt in Lugano stattfand. Aufgrund der Erfahrung der kontinentalen Versammlung im Vorfeld der Weltbischofssynode im Januar in Prag haben die Bischöfe überlegt, das Treffen auf weitere Länder auszuweiten. In Limburg waren seit Mittwoch außerdem Luxemburg, Österreich und Belgien vertreten.
Neben dem Austausch zur aktuellen Situation der katholischen Kirche in den jeweiligen Ländern standen der weltweite synodale Prozess und die Weiterarbeit mit dem Dokument der Bischofssynode vom Oktober 2023 im Mittelpunkt der Beratungen. Besonders informativ war dabei voneinander zu erfahren, wie die Fragen der Zukunft der Kirche in den Ortskirchen durch die dortigen regionalen Prozesse weiter bearbeitet werden.
Der Erzbischof von Luxemburg und Generalrelator der Weltsynode, Kardinal Jean-Claude Hollerich, ermutigte die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen dabei, sich aktiv in den Prozess einzubringen und aus den Erfahrungen regionaler synodaler Prozesse in der Weltkirche zu berichten. Diese Form der Vernetzungsarbeit sei ebenso dringend notwendig wie die theologische Auseinandersetzung mit dem Begriff Synodalität.
Sorge über Zusammenhalt in Europa
Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt in Europa angesichts sich massiv verstärkender rechtsextremistischer und -populistischer Tendenzen. Gerade mit Blick auf die Europawahl im Mai waren sich die Bischöfe einig, dass die Kirche sich auch weiterhin mit aller Kraft für eine vielfältige und wertebasierte Gesellschaft einsetzen müsse. Das Erbe der Gründungsväter der Europäischen Union und der Wertekanon auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes seien entscheidende Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben in Europa.
Bei der zweitägigen Veranstaltung berichteten die Vertreter der Bischofskonferenzen auch über die jeweiligen nationalen Anstrengungen im Bereich von Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch im kirchlichen Kontext. Die Teilnehmer waren übereinstimmend der Auffassung, dass es notwendig sei, die Erfahrungen auf diesem Gebiet besser im internationalen Kontext auszutauschen, um voneinander zu lernen. Insgesamt wurde der Austausch als Bestärkung und positiver perspektivischer Blick auf die Kirche erlebt.
Die Teilnehmer
Teilnehmer des Treffens waren vonseiten der französischen Bischofskonferenz Èric de Moulins-Beaufort (Erzbischof von Reims; Vorsitzender der Bischofskonferenz), Dominique Blanchet (Bischof von Créteil; Vize-Präsident der Bischofskonferenz), Vincent Jordy (Erzbischof von Tours; Vize-Präsident der Bischofskonferenz) und Rev. Hugues de Woillemont (Generalsekretär der Bischofskonferenz).
Vonseiten der Schweizer Bischofskonferenz Felix Gmür (Bischof von Basel; Präsident der Bischofskonferenz), Markus Büchel (Bischof von St. Gallen; Vize-Präsident der Bischofskonferenz) und Davide Pesenti (Sekretär der Bischofskonferenz).
Vonseiten der österreichischen Bischofskonferenz Franz Lackner (Erzbischof von Salzburg; Vorsitzender der Bischofskonferenz), Manfred Scheuer (Bischof von Linz; Stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz) und Prälat Peter Schipka (Generalsekretär der Bischofskonferenz).
Von der belgischen Bischofskonferenz Bischof Johan Bonny (Bischof von Antwerpen), aus Luxemburg Kardinal Jean-Claude Hollerich (Erzbischof von Luxemburg) und vonseiten der deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing (Bischof von Limburg; Vorsitzender der Bischofskonferenz), Michael Gerber (Bischof von Fulda; Stellv. Vorsitzender der Bischofskonferenz) und Beate Gilles (Generalsekretärin der Bischofskonferenz). Das nächste Treffen wird im Januar 2025 in Paris stattfinden.
(dbk – sk)
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