Schweiz: Regierung erwartet ?gründliche Aufarbeitung“
Der Bundesrat erwarte auch, dass die katholische Kirche die Missbräuche wirksam bekämpfe, heißt es in der Antwort weiter. Die Landesregierung schreibt auch, die neuen Erkenntnisse über das Ausmaß von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche machten den Bundesrat betroffen, berichtet die Schweizer Nachrichtenagentur SDA.
Weiter zitiert die Nachrichtenagentur den Text des Bundesrates, in der es heißt, dass es nicht Sache des Bundesrats sei, die Rolle des päpstlichen Nuntius in der Schweiz in dieser Angelegenheit zu beurteilen. Für die Regelung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat seien die Kantone zuständig.
Derweil nehme der Druck auf die Schweizer Bischöfe ?stark“ zu, berichten Schweizer Medien an diesem Dienstag. Bis Mittwoch tagt die Bischofskonferenz in St. Gallen, an diesem Dienstag soll dort eine öffentliche Messe abgehalten werden.
Auf die Zuständigkeit der Kantone verweist der Bundesrat auch bei einer weiteren Frage, ob er angesichts des Missbrauchsskandals bereit sei, im Steuerharmonisierungsgesetz die Möglichkeit zur Befreiung der Kirchensteuer für Unternehmen in Erwägung zu ziehen. ?Es liegt in der Kompetenz der Kantone, zu entscheiden, ob und wie sie eine Kirchensteuer für juristische Personen erheben wollen“, hält die Landesregierung fest.
Katholische Kleriker und Ordensangehörige haben in der Schweiz in den vergangenen 70 Jahren mindestens 1.002 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen. Das zeigt die erste Analyse von Archiven römisch-katholischer Institutionen durch Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich. Ihr Bericht wurde vergangene Woche der Öffentlichkeit vorgestellt.
(schweizer medien/sda – mg)
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