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?Vielleicht hat er Recht, vielleicht Unrecht, lasst es uns überprüfen und dann weitermachen“, sagte der gebürtige Franzose am Freitag der Nachrichtenagentur Kathpress in Rom.

An diesem Samstag wird Pierre offiziell in die Reihe der Kardinäle aufgenommen. Der französische Vatikan-Diplomat arbeitet seit 2016 als Botschafter für den Papst in den USA. Von dort kommen einige der wortstärksten Kritiker an der Amtsausübung des Papstes und an der Weltsynode. Zuletzt Anfang September bezeichnete Franziskus diese US-Gruppierungen gegenüber Journalisten als reaktionär und rückwärtsgewandt. Die wahre Lehre der Kirche hätten sie durch eine Ideologie ersetzt.

?Nur weil sie laut sind, sind sie nicht die Realität“

Pierre erklärte, er verstehe die Frustration des Papstes diesen Gruppen gegenüber. Als eine tiefe Kluft zwischen Vatikan und USA möchte er die Situation aber nicht beschrieben wissen. Die Gesellschaft in den USA allgemein sei gespalten und polarisiert. Zudem repräsentierten diese Gruppen nicht die Katholiken in den Staaten. Die Konservativen seien gut vernetzt und hielten zusammen, aber ?nur weil sie laut sind, sind sie nicht die Realität“, sagte der Vatikandiplomat.

Frustrierend sei es manchmal, weil sie die Wirklichkeit falsch darstellten. Sie wollten ihre Ideen durchsetzen, und es gebe eine Tendenz, dabei den Papst zu vergessen. ?Aber wenn du den Papst vergisst, bist du nicht mehr in der Kirche“, urteilte der Erzbischof. Pierre räumte ein, dass in der US-amerikanischen Kirche die Versuchung bestehe, Themen zu ideologisieren. Dabei würde vergessen, dass die Kirche in der Gesellschaft Zeugnis ablegen und Menschen in ihrem Leid begleiten sollte: Frauen, die unter Abtreibung litten, Menschen in Armut, gespaltene Politiker.

(kap – sk)