D: Bundespr?sident würdigt verstorbenen Schriftsteller Walser
Bis ins hohe Alter legte Walser immer neue Werke vor. ?Wenn man in der deutschen Nachkriegsliteratur ein Beispiel nennen sollte für historisch bewusste, engagierte Dichtung, wer anders würde einem zuerst einfallen als Martin Walser?“, so der Bundespräsident. Mit seinen Büchern und Essays habe Walser vielen Menschen die Augen geöffnet, ?vor allem über das Land, in dem sie leben, und über die Zeit, in der sie leben“. Sein vielfach ausgezeichnetes Werk sei ein beeindruckender Spiegel Deutschlands ?und bleibt Teil seines literarischen Erbes“, betonte Steinmeier. ?Wir alle trauern um Martin Walser. Wir werden ihn nicht vergessen.“
Katholische Kindheit am Bodensee
Walser wurde 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren. Seine Erinnerungen an die katholische Kindheit im Wirtshaus seiner Eltern hat er im autobiografischen Roman ?Ein springender Brunnen“ 1998 festgehalten. Dort beschreibt er auch, wie seine tiefe Liebe zur Sprache entstanden ist. ?Tu's in deinen Wörterbaum. Zum Anschauen“, sagt der Vater zu Johann, dem Alter Ego des Erzählers, wenn der Junge schwere Worte wie ?Popocatepetl“ oder ?Rippenfellentzündung“ hört und sieht.
Auch das Religiöse sei ihm seit Kindertagen vertraut, sagte er der ?Zeit“. ?Religion war nichts Separates, sondern Alltäglichkeit.“ Zwischen Religion und Schriftstellerei gebe es dabei durchaus Parallelen: ?Die Literatur hat die Welt immer verklärt; das hat sie mit der Religion gemeinsam.“
(kna/kath.ch – mg)
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