D: Fünf Strafanzeigen gegen Erzbischof Zollitsch
Dies teilte die Staatsanwaltschaft Freiburg auf Anfrage mit. Die Behörde ließ offen, ob darunter auch Strafanzeigen von Missbrauchsopfern sind. Untersucht werde der Vorwurf der Strafvereitelung. Zugleich prüfe man, ob sich aus dem am 18. April veröffentlichten Missbrauchsbericht neue Hinweise auf mögliche Straftaten ergäben.
Zollitsch war von 1983 bis 2003 Personalreferent des Erzbistums Freiburg. Von 2003 bis 2014 stand er als Erzbischof an der Spitze der Diözese, und von 2008 bis 2014 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
Stetter-Karp geht auf Distanz
Die Autoren des Missbrauchsberichts werfen dem heute 84-Jährigen Rechtsbrüche, Täterschutz und Vertuschung von sexualisierter Gewalt vor. Zollitsch hat sich bislang nicht zu den neuen Erkenntnissen geäußert. Er verwies auf eine Videobotschaft von Oktober 2022. Darin räumte er Fehler ein und bat die Missbrauchsopfer um Verzeihung.
Unterdessen distanzierte sich die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, scharf von Zollitsch. Zugleich forderte sie im Deutschlandfunk den Bundestag auf, eine Wahrheitskommission zu gründen und rechtliche Standards für eine Aufarbeitung von Missbrauch in allen Teilen der Gesellschaft festzulegen. Weder die Kirchen noch andere Institutionen dürften künftig die Möglichkeit haben, eine Aufarbeitung von Missbrauch zu unterlaufen.
(kna - sk)
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