D/Vatikan: Bischof Bätzing bittet um Gespräch
„Ich versichere Ihnen, dass wir die von Ihnen vorgebrachten Sorgen um die Fragen eines Synodalen Ausschusses und eines Synodalen Rats ernst nehmen“, schreibt ist an Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und die Kardinalpräfekten Luis Ladaria und Marc Ouellet adressiert und wurde während der DBK-Frühjahrsvollversammlung in Dresden veröffentlicht.
Der Synodale Ausschuss, der den Synodalen Rat in den kommenden drei Jahren vorbereiten soll, sei „ein Zeichen dafür, dass hinsichtlich des zukünftigen synodalen Miteinanders noch großer Klärungsbedarf besteht“, so der Limburger Bischof weiter. „Der ursprüngliche Vorschlag war, umgehend einen Synodalen Rat einzurichten. In der Wahrnehmung der bischöflichen Verantwortung haben wir diesem Vorschlag nicht zustimmen können und das Ergebnis des gemeinsamen Überlegens ist der Zwischenschritt des Synodalen Ausschusses, der ganz im Einklang mit unseren Vorgaben steht“, erläuterte Bätzing.
Vertiefungen: Vatikan-Bedenken Thema bei Frühjahrsvollversammlung
Auf der Frühjahrsvollversammlung in Dresden sollten „gerade theologische Fragen zu den von Ihnen aufgeworfenen Überlegungen“ vertieft werden, nimmt Bätzing auf die Bedenken der drei Kardinäle Bezug und bittet um einen direkten Austausch über diese Fragen: „Deshalb bitte ich um Verständnis, wenn ich in diesem Brief nicht auf einzelne Aspekte Ihrer Ausführungen eingehe, sondern gerne und dankbar das von Ihnen vorgeschlagene Gesprächsangebot aufgreife und Ihnen danke, wenn Sie einen möglichst zeitnahen Gesprächstermin nach der letzten Synodalversammlung (9.-11. März 2023) in Rom ermöglichen.“
Er hoffe auf „eine gute Gesprächskonstellation“, so der deutsche Bischofskonferenzvorsitzende, der positiv auf das kontinentale Synodentreffen im Februar in Prag verwies, bei dem sich Vertreter der Ortskirchen untereinander und mit Vatikanvertretern ausgetauscht hatten. Auch den Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom im November erwähnte Bätzing; der Austausch der Bischöfe mit den Dikasterienspitzen im Vatikan sei „fruchtbar und intensiv“ gewesen.
Bätzing dankt für Eingabe aus Rom
Bischof Bätzing reagiert mit seinem jetzt veröffentlichten Brief auf ein Schreiben aus dem Vatikan vom 16. Januar. In dem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und den Kurienkardinälen Luis Ladaria und Marc Ouellet unterzeichneten Brief hieß es, die katholische Kirche in Deutschland sei nicht befugt, einen Synodalen Rat als gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten. Die drei Kurienkardinäle betonten, dass Papst Franziskus den Brief „in forma specifica approbiert und dessen Übermittlung angeordnet“ habe, dass er also inhaltlich dahinterstehe.
Der DBK-Vorsitzende dankte den Absendern in seinem Antwortbrief ausdrücklich für ihr Schreiben und bat die Vatikanvertreter, „uns im Gebet während der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz in Dresden und der sich kurz danach anschließenden Synodalversammlung in Frankfurt zu begleiten“. Die fünfte Synodalversammlung des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland findet vom 9. bis 11. März statt und bildet den offiziellen Abschluss der Reformdebatte.
Einige Ortsbischöfe suchten Klärung
Zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Dresden hatte Bischof Bätzing am Montag bekanntgegeben, dass er in der vergangenen Woche auf den Brief aus Rom geantwortet habe. Am Mittwoch veröffentlichte die Bischofskonferenz nun den Wortlaut des Antwortbriefes.
Anlass für das Nein aus Rom war eine Anfrage der Ortsbischöfe aus Köln, Augsburg, Eichstätt, Passau und Regensburg, den diese im Dezember an den Vatikan gerichtet hatten. Sie wollten wissen, ob sie verpflichtet sind, an einem Synodalen Ausschuss mitzuarbeiten. Bischof Bätzing merkt in seinem Brief an die Kardinäle Parolin, Ladaria und Ouellet an, dass er dieses Schreiben „bis heute nicht kenne“.
(pm – pr)
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