Deutsche Bisch?fe beraten mit Vatikan-Einrichtungen
Es ist die erste Rom-Visite in diesem Format seit dem Beginn des Reformprojekts ?Synodaler Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland im Jahr 2019. Zuletzt waren die deutschen Bischöfe 2015 zum ad-limina-Besuch am Tiber; damals war noch Kardinal Reinhard Marx Vorsitzender der Bischofskonferenz, seit 2020 ist es der Limburger Bischof Georg Bätzing.
An diesem Dienstag feierten die Bischöfe gemeinsam eine Messe in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore. Dabei predigte Kardinal Rainer Maria Woelki. Der Erzbischof hat dem Papst angesichts einer schweren Vertrauenskrise in seinem Erzbistum Köln (Hintergrund ist der Umgang mit Missbrauchsfällen) seinen Rücktritt angeboten, doch hat Franziskus noch nicht darüber befunden. Das machte Woelki die Teilnahme am ad-limina-Besuch möglich. Wegen des Verdachts der Falschaussage in einer eidesstattlichen Versicherung hat die Kölner Staatsanwaltschaft vor einer Woche Ermittlungen gegen Woelki aufgenommen.
Hoher Gesprächsbedarf
Die Predigt des Kölner Kardinals kreiste um den hl. Albertus Magnus, dessen Fest die Kirche an diesem Dienstag feiert; der Kirchenlehrer ist in Köln begraben. Woelki würdigte den Heiligen als ?Mann der Wissenschaft und des Glaubens“, der es nahezu vermocht habe, ?die gesamte menschliche Gelehrsamkeit der damaligen Zeit zu einer Synthese zu bringen“. Auf aktuelle Bezüge zum Synodalen Weg oder zum ad-limina-Besuch ließ sich der Kardinal in seiner Predigt nicht ein.
Inwieweit kommen die deutschen Bischöfe und die römische Kurie ins Gespräch über den Synodalen Weg? Das ist die Hauptfrage, die sich mit diesem ad-limina-Besuch verbindet. Rund um das kirchliche Reformprojekt aus Deutschland haben sich eine Reihe von Missverständnissen ergeben, der Gesprächsbedarf ist hoch.
Besuche in einzelnen Vatikan-Dikasterien
In der Öffentlichkeit wollen sich die deutschen Bischöfe in ihren römischen Tagen rarmachen; nur zu den Gottesdiensten sind Besucherinnen und Besucher zugelassen. Ansonsten treffen sie abseits der Scheinwerfer die Leiter der einzelnen vatikanischen Dikasterien; am Montag sprachen sie beispielsweise mit Vertretern des Dikasteriums für Kommunikation, zu dem auch Pope/Radio Vatikan gehört, später gab es dann Gespräche mit der Glaubenskongregation.
In der zweiten Wochenhälfte sind ein Treffen mit Papst Franziskus sowie ein Austausch mit ausgewählten Kurienvertretern und dem Papst vorgesehen. Am Samstag gibt’s eine Pressekonferenz.
(vatican news - sk)
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