Gorbatschow als Mahnmal: ?Vers?hnung ist m?glich“
?Die Welt wäre heute eine andere, hätte es ihn und sein beherztes Eingreifen zum Fall der Berliner Mauer damals nicht gegeben. Glasnost und das Ende des Eisernen Vorhangs sind ihm zu verdanken“, schrieb Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch auf Twitter.
Auch die Kirche in Europa habe dem ehemaligen Staats- und Parteichef der Sowjetunion und Friedensnobelpreisträger von 1990 viel zu verdanken: ?Die Wiedervereinigung Deutschlands wurde ebenso möglich wie ein neues Erwachen kirchlichen Lebens in den ehemaligen Ländern des Ostblocks.“
Versöhnung ?auch in diesen Zeiten“ möglich
Mehr denn je sei aber heute diese neue, auf Freiheit gegründete Weltordnung ?durch die neuerlichen politischen Entwicklungen und durch autokratische Regime bedroht“, so Bätzing weiter: ?Der Tod Michail Gorbatschows möge uns alle daran erinnern, dass Versöhnung möglich ist. Auch in diesen Zeiten. Meine Gebete begleiten den Verstorbenen.”
Gorbatschow sei ?einer der Väter der neuen Friedensordnung auf dem europäischen Kontinent“ gewesen, erinnerte der Hauptgeschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis Thomas Schwartz an Gorbatschows Verdienst als Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges. Aus der Erfahrung des Leids unzähliger Menschen im Zweiten Weltkrieg habe Gorbatschow am Frieden arbeiten wollen. Schwartz äußerte sich am Mittwoch bei der Eröffnung des 26. Internationalen Kongresses Renovabis in München. Für seinen Mut zur Versöhnung gelte Gorbatschow Dank und Anerkennung, so der Hauptgeschäftsführer von Renovabis: ?Sich für den Frieden einzusetzen, ist weitaus schwieriger als Bataillone in Marsch zu setzen!“
Den Menschen in der Ukraine, die heute unter den schrecklichen Auswirkungen des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands zu leiden hätten, gelte in diesen Tagen die besondere Aufmerksamkeit und Solidarität, sagte Schwartz weiter. Bei seinem Besuch des Landes im Juli hätten ihn die Begegnungen mit Menschen, die trotz eigener Verluste den Landsleuten hülfen, tief beeindruckt.
(vatican news – pr)
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