D: Weihbischof will mit Missbrauchsbetroffenen sprechen
Ein Treffen zwischen dem 67-Jährigen und der Betroffeneninitiative Hildesheim soll am 31. August stattfinden, wie die Initiative und das Bistum Hildesheim am Freitag übereinstimmend mitteilten. Die Gesprächsführung übernimmt eine externe Moderatorin.
Die Betroffeneninitiative hatte Bongartz in einem Anfang März veröffentlichten Brief dazu aufgefordert, dem Papst seinen Rücktritt anzubieten. Sein Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch sei nicht verantwortungsbewusst gewesen, heißt es in dem Schreiben an den Geistlichen, der früher unter anderem Generalvikar, Personalchef und Missbrauchsbeauftragter des Bistums war.
Zwei Missbrauchsstudien
Die Initiative beruft sich dabei auf zwei Aufarbeitungsgutachten aus den Jahren 2017 und 2021. Das Bistum hatte die Forderung nach einem Rücktritt Bongartz' zurückgewiesen. Einen solchen Schritt sehe er der Person und den derzeitigen Aufgaben des Weihbischofs als nicht angemessen an, so Generalvikar Martin Wilk in einem Antwortbrief an die Betroffeneninitiative.
Bongartz habe zu keinem Zeitpunkt Meldungen von sexuellem Missbrauch vertuscht und habe sich für Fehlverhalten bereits entschuldigt. Zugleich habe er im Bistum gegen erhebliche Widerstände einen ?Paradigmenwechsel“ im Umgang mit Missbrauchsfällen eingeleitet. Bongartz selbst hat sich zu der Rücktrittsforderung bislang nicht geäußert.
Bongartz war von 2006 bis 2014 Personalchef im Bistum Hildesheim und in dieser Zeit vorübergehend auch Missbrauchsbeauftragter der Diözese. 2011 wurde er zum Bischof geweiht; seit 2014 ist er Domdechant. Von 2016 bis 2019 war Bongartz Generalvikar, also Stellvertreter des Bischofs in Verwaltungsangelegenheiten.
(kna – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.