G?nswein verteidigt Benedikt XVI. erneut gegen Vorwürfe
In der vorab online zugänglichen Donnerstagsausgabe des Magazins sagt Erzbischof Georg Gänswein mit Blick auf die Münchner Missbrauchsstudie: .?Benedikt, der sich keiner persönlichen Schuld bewusst war und ist, hat in seiner Stellungnahme alles gesagt, was er zu sagen hatte. Was in seine Aussagen hineininterpretiert wurde, war ein Schock für ihn."
Der Privatsekretär des emeritierten Papstes wirft zugleich der Kanzlei, Westpfahl Spilker Wastl, die das Gutachten erstellte, unsauberes Arbeiten vor: ?Viele Fragen waren unsauber und geradezu suggestiv formuliert. Nicht immer wurde zwischen Vermutung, Behauptung und Tatsachen unterschieden. Kurz: mehr Unterstellung als erkenntnisoffene Fragestellung", so .
Laut Gänswein mussten ?8000 Seiten Archiv-Dokumente digital bewältigt werden", um die Fragen der Kanzlei zu beantworten. Er habe dem emeritierten Papst geraten, ?für diese Mammutaufgabe Hilfe von Experten in Anspruch zu nehmen"; Benedikt habe dem zugestimmt. Außerdem habe er persönlich den emeritierten Papst natürlich auch bei der Arbeit unterstützt, berichtet Gänswein. Er erinnert daran, dass der emeritierte Papst bald 95 wird - ?Computer, Laptop und dergleichen sind ihm als Arbeitsmittel fremd." Zugleich verwehrt sich der Privatsekretär gegen Aussagen, er sei quasi der "Ghostwriter" Benedikts: ?Die Behauptung, Benedikt schreibe nicht mehr selber, das mache alles der Gänswein, wäre vielleicht für mich ein Kompliment – aber es ist völliger Unsinn."
Was die im Gutachten erhobenen Vertuschungs-Vorwürfe gegen Benedikt XVI. angeht, der vor seiner Zeit als Papst von 1977 bis 1982 das Erzbistum München und Freising leitete, so weist Gänswein diese erneut zurück. Er erinnert in diesem Zusammenhang auch an den vom Vatikan veröffentlichten Faktenchek: ?Diese Vorwürfe wurden im Faktencheck der Berater begründet zurückgewiesen. Nicht einer der Vorwürfe hielt der sorgfältigen Prüfung des Aktenmaterials stand. Sie werden auch durch Wiederholung nicht wahrer."
Benedikt bereut Fehler
Aufarbeitung kann nicht ein Papst alleine schaffen
Zu lange habe der Blick auf dem Täter- anstatt dem Opferschutz gelegen. Was den emeritierten Papst anbelange, so habe dieser nicht zuletzt in seinem vorhergehenden Amt als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation viel im Kampf gegen Missbrauch in die Wege geleitet, obwohl er auf große Widerstände gestoßen sei. ?Sein entschiedenes Handeln hat die Aufklärung in der katholischen Kirche in einer Art und Weise vorwärtsgebracht, die bleibende Maßstäbe setzt", so Gänswein wörtlich. ?Aber Aufklärung braucht Zeit, innerhalb wie außerhalb der Kirche. Das Ausmaß des Missbrauch-Sumpfs wird mit jeder Studie klarer. Es braucht mehr als einen Menschen, und sei er Papst, um diesen Sumpf trockenzulegen."
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