D: Religionslehrkr?fte in gro?er Distanz zur Amtskirche
Vier Fünftel - 81 Prozent – der Religionslehrkräfte gaben an, ihre eigene Identifikation habe in den vergangenen Jahren abgenommen. In der am Mittwoch in Köln und Tübingen veröffentlichten Untersuchung gaben neun von zehn der rund 2.500 Befragten an, dass sie große Differenzen sehen zu den lehramtlichen Positionen über (Homo)Sexualität, Frauen, Ämter und Macht.
Die Online-Umfrage führten die Bundesverbände der katholischen Religionslehrerinnen und -lehrer an Gymnasien (BKRG) und an Berufsbildenden Schulen (VKR) durch. Innerhalb von fünf Tagen hätten sich rund 2.500 Lehrkräfte beteiligt. Über eine Rückgabe der Lehrerlaubnis dachten 27 Prozent der Befragten manchmal und 15 Prozent öfter nach. Mit einem Kirchenaustritt befassten sich 34 Prozent gelegentlich und 9 Prozent ernsthaft.
Für drei Viertel der befragten Lehrkräfte ist die Kirche durch ihre Missbrauchsaufarbeitung unglaubwürdig geworden. Rund zwei Drittel erachten diese als zu schleppend. Nach Einschätzung der Lehrkräfte teilen die meisten Schüler nicht die Positionen der Kirche in den für sie relevanten Lebensthemen: Jeweils 48 Prozent stünden den Ansichten distanziert oder gleichgültig gegenüber.
Große Erwartungen setzen die Lehrkräfte in den Reformdialog Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Neun von zehn meinen, dass Reformsignale von dort für ihre Rolle als Religionslehrkraft und für ihre Identifikation mit der Kirche ?dringend notwendig" seien.
Ab Donnerstag tagt die dritte Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt. Auf dem Tisch liegen 13 Papiere zu den vier zentralen Themen Sexualmoral, Rolle der Frauen, priesterliches Leben und Macht.
(kna – gs)
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