D: Wirken des verstorbenen Adveniat-Bischofs Grave gewürdigt
Grave war von 1988 bis zu seiner Emeritierung 2008 Essener Weihbischof. Überregional wurde er durch seine Tätigkeit von 1992 bis 2008 als Vorsitzender der Bischöflichen Kommission für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat bekannt.
Lateinamerika-Liebe und unermüdliches Wirken für die Armen
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck würdigte Grave als ?wahren Hirten für unsere Region“ und ?ein Markenzeichen für unser Bistum“. Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier betonte: ?Seine Liebe zu Lateinamerika und sein unermüdliches Engagement für die Armen haben Adveniat viele Jahr geprägt.“
Am Samstag (26.02.) feiert Bischof Overbeck um 10 Uhr im Essener Dom das Requiem für den Verstorbenen. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Kapitelsfriedhof. Bereits am Freitag um 18.30 Uhr wird im Dom die Totenvesper für Franz Grave gebetet.
Streiter für die Arbeitnehmerschaft
Im Ruhrgebiet war er als Streiter für die Arbeitnehmerschaft beliebt. Er brachte unter anderem eine bundesweit beachtete Aktion zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit auf den Weg. Grave stritt für die katholische Soziallehre und wirkte maßgeblich an einem Wort der evangelischen und katholischen Kirche zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland 1997 mit. Nach dem Amtsverzicht des damaligen Essener Bischofs Hubert Luthe (1927-2014) leitete er von Mai 2002 bis April 2003 die Diözese als Übergangsverwalter. 2010 wurde er unter anderem für seine Vermittlerrolle zwischen Unternehmen, Gewerkschaften und Parteien sowie den Einsatz für junge Arbeitssuchende mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Grave, der 1932 als Sohn einer Handwerkerfamilie in Essen geboren wurde, empfing 1959 vom damaligen Ruhrbischof Franz Hengsbach (1910-1991) die Priesterweihe. Nach Stationen als Kaplan und Religionslehrer in Duisburg wirkte er als Diözesanpräses für das Kolpingwerk und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB). 1970 übernahm er die Leitung des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Generalvikariat. 1988 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Essen. Vier Jahre später wählte ihn die Deutsche Bischofskonferenz an die Spitze von Adveniat.
Der Weihbischof erhielt 2001 die Ehrendoktorwürde der Universität Tegucigalpa in Honduras. 2006 bekam er den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. Auch nach seiner Emeritierung wirkte er noch als Pfarrei-Seelsorger.
(kna – pr)
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