Schweiz: Wunsch nach Lockerung der Corona-Zertifikatspflicht
Die behördlichen Corona-Maßnahmen würden von der Bistumsleitung mitgetragen, sagte Kanzler Claudius Luterbacher bei einem Medientreffen am Dienstag. Die Kirche verstehe sich ?als Teil der Gesellschaft und möchte ihren Teil zur Bekämpfung der Pandemie beitragen“.
Reaktionen ?freundlich bis sehr gehässig“
Die Akzeptanz der Maßnahmen bei den Gläubigen sei aber stark gesunken. Die Zertifikatspflicht bei Gottesdiensten mit mehr als 50 Menschen ?widerspricht in ihren Augen dem Grundanliegen, beispielsweise Gottesdienste ohne Vorbedingung besuchen zu dürfen“. Die kritischen Reaktionen seien ?freundlich bis sehr gehässig“, sagte Luterbacher.
Bischof Markus Büchel bezeichnete die Zertifikatspflicht als sehr einschränkend, beispielsweise bei Bestattungen. Er hoffe auf eine Lockerung, wenn möglich auf die Adventszeit und Weihnachten hin. Die Sache bereite ihm Bauchweh, sagte der Bischof. Vor allem in ländlichen Gegenden stoße die Zertifikatspflicht auf Ablehnung.
Maßnahmen solidarisch mittragen
Die Mitarbeitenden in der Seelsorge hingegen würden die Maßnahmen solidarisch mittragen, hieß es. Nach Ansicht der Bistumsleitung schränken die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie die Religionsfreiheit und damit ein grundlegendes Freiheitsrecht ein. Betroffen sei die freie Ausübung der Religion.
Aus rechtlicher Sicht halte man die Einschränkungen im Moment für legitim. ?Die Eingriffe müssen aber immer durch das öffentliche Interesse gerechtfertigt sein und sie müssen verhältnismäßig sein.“
Zahl der Coronafälle am Steigen
Die Zahl der Corona-Infizierten in der Schweiz ist in den letzten Tagen wieder etwas gestiegen. Derzeit liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 100,4 (Stand: 26. Oktober) und damit auf vergleichbaren Niveau wie in Deutschland. Die Durchimpfungsrate ist mit 65 Prozent zumindest Teilgeimpfter etwas geringer als in Deutschland.
(kath.ch – gh)
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