D: ?Kitas sind lebensrelevant für die Gesellschaft“
Die Kita-Mitarbeitenden erlebten derzeit große Herausforderungen im persönlichen wie auch beruflichen Kontext. ?Es ist ein wirklicher Kraftakt. Wir erleben oft eine Situation von Sorge, manchmal auch von Angst um die eigene Gesundheit, die von Angehörigen und von Kollegen.“
Auch komme es dabei zu Ohnmachtserfahrungen, da bei der Flut der Informationen und Anordnungen manchmal die Nachricht, die heute noch gelte, morgen bereits überholt sei. ?All das hält uns in Atem und kostet viel Kraft.“
?Kitas müssen offen bleiben“
Für die Mitarbeitenden bedeute das, immer wieder aufs Neue auszubalancieren, wie das Wohl der Kinder, der Familien und des Teams am besten gewährleistet werden könne. Sein Dank gelte ausdrücklich allen Beschäftigten, von den pädagogischen Fachkräften über die Mitarbeitenden in der Verwaltung bis zu den Hauswirtschafts- und Reinigungskräften, so Bischof Ackermann.
In den letzten Monaten sei oft das Bild des Brennglases bemüht worden: Die Corona-Pandemie bringe umso deutlicher hervor, was gesellschaftlich vielleicht gerne übersehen oder als selbstverständlich hingenommen würde. Bezogen auf die Kitas stelle er fest: ?Sie sind nicht nur systemrelevant, sondern lebensrelevant für die Familien und die Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, dass die Kitas geöffnet bleiben und es für Familien mit besonderem Bedarf die Möglichkeit der Betreuung dort gibt.“
Klar sei, dass dies auch zu Spannungen führen könne – im Team, mit den Eltern oder auch, wenn Eltern untereinander kritisch hinterfragten, wer nun wirklich Bedarf habe und wer nicht. Immer wieder müsse hier mit viel Geduld und Energie austariert werden.
?Wir spüren, dass die Kitas nicht nur nebenher und als Anhängsel der Schulen genannt werden dürfen, so wie oft im ersten Lockdown geschehen. Das hat sich in der öffentlichen Diskussion zum Glück verändert. Wir wissen, was wir an den Kitas haben und welche Bedeutung sie einnehmen.“
Permanentes Abwägen
Die Mitarbeitenden in den Kitas seien diejenigen, die gerade jetzt für die Kinder und ihre Familien in besonderer Weise da seien und sie im Prozess des Wachsens und Werdens begleiteten – und das alles unter den schwierigen Bedingungen der Pandemie. ?Auch hier müssen Sie permanent abwägen zwischen der Nähe und persönlichen Zuwendung, die die Kinder brauchen, und dem persönlichen Schutz Ihrer eigenen Gesundheit. Ich bin Ihnen als Bischof umso dankbarer, dass Sie sich dieser Aufgabe Tag für Tag stellen.“
(bistum trier – sk)
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