Schweiz: Kirche unterh?lt weltweit über Hunderttausend karitative Einrichtungen
Jeden Herbst publiziert das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) in St. Gallen seine Kirchenstatistik. Da geht es etwa um Taufen oder Bestattungen, die Entwicklung beim kirchlichen Personal oder die – medial besonders beachteten – Kirchenaustritte. Dieses Jahr habe man den Auftakt zur Kirchenstatistik mit einem positiv besetzten Thema gemacht, dem Engagement der katholischen Kirche für das Wohl der Menschen, sagt Projektleiter Urs Winter-Pfändler zu kath.ch. Konkret präsentierte das Institut am Freitag die Zahlen von 2018 zu den unterschiedlichen karitativen Einrichtungen der katholischen Kirche auf allen Kontinenten und auch in der Schweiz. Die Zahlen basieren laut Urs Winter-Pfändler auf den Angaben des Statistischen Jahrbuches der Kirche 2018, das im Sommer veröffentlicht wurde.
Weltweit 577 Lepra-Stationen
Weltweit unterhält die Kirche über 100.000 wohltätige Einrichtungen. Dazu gehören etwa Krankenstationen, Kindergärten, Waisenhäuser, Eheberatungsstellen, Spitäler, Alters- und Pflegeheime und Lepra-Stationen. Die Kirche unterhält weltweit insgesamt rund 15.400 Krankenstationen und ebenso viele Alters- und Pflegeheime, wie eine auf der Webseite publizierte Grafik zeigt.
An vierter Stelle kommen die Eheberatungsstellen, die Lepra-Stationen bilden mit 577 das Schlusslicht. Letztere existieren fast ausschließlich in Asien (316) und Afrika (209). Das zeigen die nach Kontinenten gesonderten Grafiken.
Altersheime in Europa und Waisenhäuser in Asien
In Europa dominieren die Alters- und Pflegeheime (rund 8.100), bei denen auch die Heime für Menschen mit Behinderungen mitgezählt werden. Dies gilt auch für die Schweiz, wo es 19 Heime für alte und pflegebedürfte Menschen gibt. Anders sieht die Situation auf den übrigen Kontinenten aus.
Asien fällt mit rund 3.200 Waisenhäusern auf. Kindergärten sind auf allen Kontinenten gut vertreten, besonders aber in Asien und Afrika. In der Schweiz betreibt die Kirche hingegen nur vier Kindergärten und ein einziges Waisenhaus.
Krankenstationen in Afrika
Ein wichtiger Player ist die katholische Kirche im Gesundheitswesen, insbesondere in Afrika, Asien, aber auch in Amerika. Die Statistik unterscheidet nicht zwischen Nord-, Mittel- und Südamerika. In der Schweiz ist die Kirche in diesem Bereich kaum noch aktiv. So gibt es hierzulande gemäß der Statistik kein einziges kirchlich geführtes Spital mehr. In Afrika sind es über 1.400 Spitäler, in Amerika über 1.300, in Asien über 1.100, und in Europa immerhin 992.
Bei Afrika fällt insbesondere die hohe Zahl von Krankenstationen auf. Diese stellen dort mit rund 5.400 den Löwenanteil der kirchlichen Einrichtungen. ?In Afrika ist die Kirche stark engagiert in kleineren Gesundheitszentren“, sagt dazu Urs Winter-Pfändler.
(kath.ch/pm – mg)
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