In Memoriam Johann Baptist Metz
Metz wurde am 5. August 1928 in Auerbach in der Oberpfalz geboren. Er studierte in Bamberg, Innsbruck und München, promovierte in Philosophie und Theologie und wurde 1954 zum Priester geweiht. Nach Jahren in der Seelsorge lehrte er schließlich 30 Jahre Fundamentaltheologie in Münster. Kardinal Franz König machte Metz zum Berater des von ihm geleiteten vatikanischen Sekretariats für die Nichtglaubenden.
Großen Einfluss hatte Metz auch als Berater der Synode der Diözesen der Bundesrepublik Deutschland von 1971 bis 1975 in Würzburg. Der Synodenbeschluss ?Unsere Hoffnung" über das Christsein im Alltag trägt seine Handschrift.
Bekannt für ?Theologie nach Auschwitz"
Theologisch forcierte Metz als Schüler Karl Rahners die ?anthropologische Wende", die theologische Hinwendung zur Welt und zur Geschichte. Geprägt durch seine eigenen Kriegserlebnisse und motiviert durch die Studentenbewegung der 1960er Jahre und die gesellschaftskritische Theorie der ?Frankfurter Schule" begann Metz seine Gottesrede als ?Theologie nach Auschwitz" zu entwickeln.
Eckpfeiler seines Denkens waren sein Beharren auf der Leidempfindlichkeit des biblischen Glaubens (?Autorität der Leidenden"), auf der daraus resultierenden Hinwendung zu den Opfern und Unterdrückten (?Compassion" und ?Mystik der offenen Augen") sowie auf der bleibenden Bedeutung der Erinnerung.
(kap – isc)
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