D: Kardinal Marx warnt vor Instrumentalisierung von Religionen
Ein neuer Fundamentalismus sowie die politische Instrumentalisierung von Religion, auch im Christentum, ?muss uns aufrütteln, um den wahren Sinn von Religion zu erklären“, forderte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.
Dabei gehe es weniger um die Frage nach der Kirche, sondern primär um die Frage nach Gott. Auch heute aktuell sei die alttestamentliche Forderung, den Namen Gottes nicht zu missbrauchen. ?Wie oft ist die Versuchung da, sich Gott so zurechtzulegen wie wir es wollen, ganz nach unseren Interessen und unseren Ideologien“, so Kardinal Marx.
Der Reformationstag lade dazu ein, sich zu erinnern, was Martin Luther bewegt habe. ?Der Gedanke Luthers war, dass Gott uns – auch heute – sagt: Ich gehe für Dich, Mensch, ins Nichts, für Dich gehe ich in den Tod. Dann kann der Mensch erhoben werden, aus reiner Gnade, dann wird die Hoffnung des Menschen begründet, die nicht im menschlichem Bemühen steckt, sondern allein im Handeln Gottes in dieser Welt“, so Kardinal Marx.
In diesem Zusammenhang müsse man die ?Lehre von der Rechtfertigung, vom barmherzigen Gott“, neu aufleuchten lassen, ?damit wir uns wehren gegen eine Religion, die Instrument wird für andere Interessen, wenn von einem Gott gesprochen wird, der belanglos ist oder politisch vereinnahmt wird.“ Daher dürften Christen ?nicht so von Gott reden, als hätten wir ihn als Besitz für uns allein“.
Hintergrund
Am 31. Oktober gedenken Protestanten der Reformation. Im Jahr 1517, einen Tag vor Allerheiligen, hatte der Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) in 95 Thesen die damalige Ablasspraxis der Kirche kritisiert und damit die weltweite Reformationsbewegung ausgelöst.
(pm – isc)
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