?sterreich: Kl?ster haben Vorbildcharakter für Unternehmen
Im Fokus standen Berührungspunkte von Klosterleben und Wirtschaft. Bei Vorträgen und Diskussionen wurden unter anderem Themen wie die Vermarktung von Klöstern und die Situation von Klöstern in Afrika beleuchtet. Der zweitägige Studien-Workshop wurde von Controlling-Institut der Johannes Kepler Universität Linz zusammen mit dem Benediktinerstift Lambach veranstaltet.
Orden hätten eine große Aufgabe im Dialog zwischen Kirche und Wirtschaft, ?weil sie selber durch ihre Einrichtungen und Betriebe in der Wirtschaftswelt mitleben", erläuterte Aichern laut Bericht der Ordensgemeinschaften Österreich. Der emeritierte Bischof ist selbst Benediktiner des Stifts St. Lambrecht und mahnte auch eine ?große Sensibilität für die Menschenwürde in den Arbeitsprozessen" ein.
?Kloster im digitalen Zeitalter“
Klöster stünden heute konträr zu Digitalisierung, Überwachung und Dauererreichbarkeit in der Welt von Social Media, betonte die Soziologin Katja Rost von der Universität Zürich. In ihrem Vortrag ?Kloster im digitalen Zeitalter" wies Rost darauf hin, dass Klöster mit Ruhe, Arbeit und Gebet Alternativen und Abgeschiedenheit bieten: ?Gesundheit, Wohlbefinden und Spiritualität werden die Zukunftsfelder des Menschen und die Klöster und Orden können das in besonderer Weise beantworten.“
Schon jetzt würden Klöster Rückzugsorte für Führungskräfte bieten, die ihre Religiosität und Spiritualität im Wirtschaftsleben nicht ausleben könnten, betonten Kirchenhistorikerin Barbara Müller und Personalwirtschaftlerin Dorothea Alewell von der Universität Hamburg. Klöster würden eine Unterbrechung und Störung des Alltags ermöglichen. Das habe auch einen positiven Effekt auf Führungskräfte: religiöse Menschen können ?Paradoxa, Unverfügbarkeiten oder Leid besser auszuhalten".
Klöster als Wirtschaftspartner
Klöster seien mittlerweile zu wichtigen Kooperationspartner von Unternehmen geworden, erklärte "SPAR Österreich"-Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel. Der Prior des Europaklosters Gut Aich, Johannes Pausch, dessen Kloster bereits seit einigen Jahren mit dem Handelsunternehmen zusammenarbeitet, warnte aber auch vor überzogenen Vorstellungen. Ordensgemeinschaften seien bei solchen Kooperationsfragen zwischen "monastischem Größenwahn oder Minderwertigkeitskomplexen angesiedelt".
(kap – vm)
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