?sterreich: Laut Sch?nborn heute mehr Priester als früher
Etwas Zeit musste er sich nehmen, doch nun hat sich der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn mit dem traditionellen Empfang im Erzbischöflichen Palais am Mittwochabend wieder der Öffentlichkeit gestellt. Dankbar für die großartige Leistung der Ärzte und die Gebete, die seine Prostatakrebsoperation begleitet haben, war er auch zu Scherzen aufgelegt: Er wolle sich nun beim Thema Tod ?nur net vordrängen“, so Schönborn.
Die Krisenstimmung ist ihm im Gespräch mit den vielen prominenten Gästen allerdings auch wieder begegnet: Österreich erwartet in diesem Jahr lediglich 27 Neupriester. Die Zahl stellte er gleich in einen größeren Zusammenhang. Es gebe gleichzeitig einen ?Gläubigenmangel“, weswegen heute pro praktizierendem Katholik statistisch mehr Priester verfügbar seien als früher. Außerdem seien mit einer Öffnung des Priesteramtes für Verheiratete nicht ?alle Probleme gelöst“, stellte Schönborn klar und fügte wiederum scherzend hinzu: ?Damit oute ich mich jetzt als schrecklicher Reaktionär!“
Priesteramt wird sich verändern
Trotz einer Identitätskrise des Priesteramtes habe sich im Blick auf die 2000-jährige Kirchengeschichte ein ?lebendiger Kern“ erhalten, der immer noch auf die Sehnsucht der Gemeinden treffe. Da sei etwas Unaufgebbares, wenngleich sich die Sozialgestalt des Klerus geändert habe. Das Priestertum werde sich ?zweifellos weiterentwickeln“, gerade in der Zusammenarbeit mit Laien, denn ein ?monarchisches Konzept“ mit einer ?passiven Herde“ sei ?eine Karikatur“. Für wesentlich hält der Kardinal schließlich eine ?echte Leidenschaft für Gott und die Menschen“. Am 22. Juni wird er selbst acht Diakone zu Priestern weihen.
(kap – fr)
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