D: Bisch?fe sehen mit gemischten Gefühlen auf streikende Katholikinnen
Das ergab eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den 27 deutschen Diözesen, die zur Deutschen Bischofskonferenz gehören. 24 Bistümer haben auf die Anfrage geantwortet. Seit vergangenem Samstag streiken katholische Frauen in ganz Deutschland, um Reformen innerhalb der Kirche anzustoßen. Eine Woche lang wollen sie keine Kirche betreten und ihre Ehrenämter ruhen lassen.
Einige äußern Verständnis für die Anliegen
Rund ein halbes Dutzend der befragten Diözesen, darunter Essen, Würzburg, Mainz und Hamburg, äußerten Verständnis für die Anliegen der Frauen. Die Initiatorinnen von ?Maria 2.0" aus Münster treten für den Zugang von Frauen zu allen Ämtern der Kirche, die Aufhebung des Pflichtzölibats und die umfassende Aufklärung von sexuellem Missbrauch durch Priester ein
?Das Anliegen der Frauen ist für mich verständlich", sagte der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer. ?Die Aktion verdeutlicht den enormen Veränderungsbedarf in der katholischen Kirche und führt uns buchstäblich vor Augen, was ohne das große Engagement der Frauen in unserer Kirche nicht möglich wäre."
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode begrüßte die Aktion ausdrücklich, ebenso wie sein niedersächsischer Amtskollege aus Hildesheim, Heiner Wilmer. Bode sagte: ?Dahinter steckt eine ganz tiefe Verletzung, dass sie sich in der Kirche nicht so angenommen fühlen, wie es ihrem Einsatz entspricht."
Form des Protests führe zu Polarisierung
Auf Ablehnung trifft die Aktion beim Aachener Bischof Helmut Dieser. Er könne das Format ?geistlich und theologisch" nicht nachvollziehen. Diese Form des Protests führe zu einer Polarisierung, sagte der Bischof.
Auch im Bistum Dresden-Meißen stößt der Streik auf Unverständnis. Der Forderung nach der Weihe von Frauen zu Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfinnen stünden ?die Tradition und Lehre unserer Kirche" entgegen, sagte ein Sprecher. Der Regensburger Bischof Rudolf Vorderholzer hatte den Forderungen der Frauen ebenfalls eine Absage erteilt.
Einige Bistümer, darunter Münster, Trier und Limburg, wollten sich nicht zu der Initiative äußern. Stattdessen verwiesen sie darauf, dass die Vollversammlung der Bischöfe im Frühjahr in Lingen den ?synodalen Weg" beschlossen habe, der alle Themen der Initiative aufgreife.
(domradio/epd – gs)
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