Freiheit für Asia Bibi: Hoffnungsvolles Zeichen für den Rechtsstaat
?Das Oberste Gericht in Pakistan hat die Revision des Freispruchs von Asia Bibi abgelehnt. Diese Entscheidung ist für mich sowie unzählige Menschen in aller Welt, die die Geschehnisse über Jahre hinweg verfolgt haben, eine große Erleichterung. Sie kann nun in Freiheit leben und auch das Land verlassen. Gemeinsam mit ihrer Familie kann sie beginnen, die schwere Zeit von Haft und Ungewissheit hinter sich zu lassen," heißt es in besagter Stellungnahme.
Weiter führt der Bamberger Erzbischof aus: ?Die Ablehnung der Revision des am 31. Oktober 2018 verkündeten Freispruchs ist ein gutes Zeichen für den Rechtsstaat und den Mut der Richter in Pakistan. Sie haben sich nicht einschüchtern lassen durch die von Islamisten im letzten Herbst angezettelten gewaltsamen Proteste. Sie haben dem Druck der Straße erfolgreich die Kraft des Rechtsstaats entgegengestellt.
Seit Jahren setzt sich die Kirche in Pakistan dafür ein, die Blasphemiegesetze abzuschaffen oder wenigstens neu zu regeln. Die Anklage und der Freispruch Asia Bibis nach fast einem Jahrzehnt zeigen, dass solche Änderungen dringend notwendig sind. Die Blasphemiegesetze in Pakistan werden missbraucht, um Menschen einzuschüchtern und grundlos anzuklagen. Gemeinsam mit den Bischöfen in Pakistan werden deshalb auch die Deutsche Bischofskonferenz und kirchliche Organisationen in unserem Land weiterhin auf die gravierenden Probleme hinweisen, die durch die Blasphemiegesetze hervorgerufen werden. Wir stehen solidarisch zu den Christen in Pakistan und fordern für sie die uneingeschränkte Ausübung ihres Glaubens.“
Hintergrund
Nach dem Freispruch von Asia Bibi durch den Obersten Gerichtshof in Islamabad am 31. Oktober 2018 waren heftige Straßenproteste radikaler Islamisten in Pakistan ausgebrochen. Eine Petition drängte auf die Revision des Urteils, die die Richter am heutigen Tag endgültig abgelehnt haben, da die Antragsteller keine Verfahrensmängel nachweisen konnten. Die 51-jährige Asia Bibi war vor neun Jahren inhaftiert und wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt worden. Ihr wurde vorgeworfen, sich bei einem Streit mit muslimischen Frauen in ihrem Dorf abfällig über den Propheten Mohammed geäußert zu haben.
Weltweite Wellen der Solidarität
Der Fall der pakistanischen Christin hatte weltweite Wellen der Solidarität ausgelöst. Sowohl Benedikt XVI. als auch Papst Franziskus verfolgten die Entwicklungen aufmerksam. Im vergangenen Februar empfing Papst Franziskus Verwandte Asia Bibis im Vatikan und nannte sie eine ?wunderbare Märtyrerin“. Im November 2010 hatte Benedikt XVI. zu ihrer Freilassung aufgerufen.
(pm - skr)
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