?sterreich: Gottesdienst ?für Zweifler“
Anlass für die ökumenische Feier ist das 120-jährige Bestehen der Stadtpfarrkirche St. Andrä. Der Name der Liturgie leitet sich vom heiligen Thomas ab. Wegen seines Unglaubens in der Begegnung mit dem auferstandenen Christus habe der Apostel den Beinamen ?Zweifler“ erhalten, erklärte Kapuzinerbruder und Pfarrprovisor Bernd Kober. ?Thomas hat vorerst nicht geglaubt; er war jemand, der gezweifelt hat, der aber auch von Jesus ermutigt wurde, nachzufragen“, so Kober.
Das Gottesdienstformat kam Ende der 80er Jahre von Finnland aus über Nordeuropa in den deutschsprachigen Raum. Ein traditioneller Sonntagsgottesdienst ?kann ein unglaublicher Schatz sein“, sagte Birgit Esterbauer im Vorfeld der Feier.
Aus ihrer jahrzehntelangen Erfahrung weiß die Liturgiereferentin der Erzdiözese Salzburg aber auch: ?Immer mehr Menschen verstehen die geschichtsträchtige Formensprache nicht oder können sich in ihr nicht wiederfinden. Menschen, die etwa in ihrem bisherigen Leben wenig mit Kirche in Berührung gekommen und nicht in diese Traditionen hineingewachsen sind, oder auch Menschen, die Zweifel spüren - sie finden in den klassischen Gottesdiensten nicht immer die geeignete Andockstelle.“
?Ungläubige, Zweifler und andere gute Christen“
Mit dem neuen Gottesdienstformat wolle man deshalb ?Ungläubige, Zweifler und andere gute Christen“ ansprechen und zur Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben einladen.
Zentrales Element der Feier ist neben der ?modernen und ansprechenden Musik“ die sogenannte ?offene Phase“, erklärt Esterbauer: ?Hier werden verschiedene Stationen angeboten, an denen Menschen sich verschiedenen Lebensbereichen widmen können.“ Eine Beteiligung daran ist möglich, aber nicht verbindlich. ?Jeder entscheidet selbst, wie aktiv er an der Feier teilnehmen möchte.“ Neben modernen Elementen ist die Anbindung an die kirchliche Tradition mit klassischen Formen wie dem Vater-Unser zentraler Bestandteil dieses neuen Gottesdienstformats, betont die Liturgiereferentin.
(kap – sk)
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