Magdeburgs Bischof Feige: In Ost und West aufeinander h?ren
?Man sollte nicht so tun, als sei die deutsche Einheit vollendet, man schreite voran und es gebe keine Probleme mehr“, so Feige. Vielmehr sei die Bereitschaft gefragt, tatsächlich aufeinander zu hören. ?Da wird noch viel Ballast mitgeschleppt, auch Verwundungen und Prägungen“, sagte der Bischof. Dies zu verstehen, sei für ein besseres Zusammenleben wichtig. Dazu gehöre auch, möglichst an den anderen zu denken.
Die Rolle der Kirchen
Die Rolle der Kirchen habe laut Feige in den vergangenen 28 Jahren auch in Ostdeutschland an Bedeutung verloren. Zur Wendezeit sei es für ihn fast unvorstellbar gewesen, was da in Gang gekommen war und welche Rolle die Kirchen dabei spielten. ?Wenn man sich heute umschaut, muss man natürlich sagen, dass Kirche im allgemeinen Bewusstsein nicht mehr so bedeutsam ist wie damals“, so Feige.
Menschenwürde und Gemeinwohl
Aber sie habe nach wie vor eine wichtige Aufgabe, vor allem, wenn es um die Würde des Menschen und das Gemeinwohl geht. ?Da sind wir auch hier im Osten für viele ein wichtiger Partner“, sagt der Bischof. Die Kirchen müssten sich neu orientieren, stellt Feige fest. Sie zählten jetzt weniger Mitglieder als damals, seien aber vielfältiger und bunter geworden. Inzwischen gehörten etwa 13 Prozent Ausländer aus 120 Nationen zum Bistum und etwa gleich viele Katholiken aus den alten Bundesländern. ?Das weitet unseren Blick, tut uns durchaus gut, bringt uns aber auch in neue Herausforderungen hinein."
(kna – hoe)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.