Sch?nborn an neue Regierung: Gemeinwohl muss Priorit?t haben
Seine mahnenden Worte waren an die neue Regierung aus konservativer ÖVP und rechtskonservativer FPÖ gerichtet. Am Montag hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Angehörigen der Koalition vereidigt, die das bisherige Regierungsbündnis aus Konservativen und Sozialdemokraten ablöst. Österreichs Bischöfe vermeiden streng politische Stellungnahmen konsequent, kommentieren Regierungsprogramme aber im Grundsatz – so auch Kardinal Schönborn im Gespräch mit österreichischen katholischen Medien.
?Ich wünsche unserer Bundesregierung ein starkes Gespür und ein erfolgreiches Wirken für das, was man das Gemeinwohl nennt. Das über dem Interesse einzelner Parteien steht, genauso wie über den Interessen der Wirtschaft oder einzelner Interessensgruppen. Es geht um das Wohl aller, in Gerechtigkeit und Frieden. Und mit großem Augenmerk auf die Sicherheit.“
Das Gemeinwohl sei das erste Ziel und die erste Verantwortung der Politik, fuhr Schönborn fort.
?Es geht nicht darum, dass einzelne Gruppierungen in die eigenen Taschen arbeiten oder nur in ihre Interessen investieren, sondern dass wir als Gemeinwesen, als Land, Staat, Gemeinschaft der Menschen wirklich das Wohl aller im Auge haben. Das wünsche ich mir von der Politik.“
Gilt auch auf internationalem Parkett
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz blickt zugleich über Österreich hinaus, denn was über das Gemeinwohl im eigenen Land gelte, habe genauso auf dem internationalen Parkett seine Gültigkeit. Es sei im internationalen Rahmen wichtig, dass nationale Interessen nicht etwa das Gemeinwohl Europas oder überhaupt aller Völker der Welt überlagerten. Konkret sprach der Kardinal etwa die Sorge um die Umwelt, eine weltweite gerechte Verteilung der Güter oder auch den Frieden zwischen den Völkern an.
(kap)
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